Im Portrait: SE Tylose GmbH & Co. KG

03.09.2024

Im Industriepark Wiesbaden sind rund 70 Unternehmen angesiedelt mit mehr oder weniger Präsenz im gemeinsamen Arbeitsalltag. Wir sprachen mit Dr. Diethart Reichel, Standortleiter der SE Tylose GmbH & Co. KG, über die Aktivitäten seines Unternehmens vor Ort.

Was genau macht Ihr Unternehmen hier am Standort?

Die SE Tylose GmbH & Co. KG mit Sitz in Wiesbaden ist ein Unternehmen der japanischen Shin-Etsu-Gruppe und produziert jährlich bis zu 65.000 Tonnen Celluloseether. Hier arbeiten rund 570 Beschäftigte in Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verwaltung. Wir sind führend bei der Produktion von Celluloseethern. Der nachwachsende wasserunlösliche Rohstoff Cellulose, aus Holz oder aus Baumwolle gewonnen, wird bei SE Tylose in mehreren Produktionsanlagen im Schichtbetrieb 24/7 zu verschiedenen wasserlöslichen Celluloseethern umgesetzt. Die Wasserlöslichkeit ist die Grundvoraussetzung für die Anwendung unserer Celluloseether.

Für welche Märkte sind Sie aktiv?

Unter den Markennamen Tylose® und Tylopur® werden unsere Produkte in nahezu allen Bereichen des alltäglichen Lebens eingesetzt. Die größten Einsatzgebiete unserer Tylose-Produkte sind die Baustoff- und Farbenindustrie. Zudem wird Tylose auch für die Polymerisation, die Herstellung von Industriekeramik und für kosmetische Anwendungen verwendet. Unsere hochreinen Tylopur-Produkte kommen als pharmazeutischer Hilfsstoff zur Medikamentenherstellung sowie als Lebensmitteladditiv zur Herstellung vegetarischer, veganer oder glutenfreier Lebensmittel zum Einsatz.

Seit wann sind Sie am Standort und warum fiel die Wahl auf Wiesbaden?

Im Jahr 1935 begann das damalige Unternehmen Kalle, eine Tochter der IG Farben, als weltweit erster Produzent Methylcellulose, eine Untergruppe der Celluloseether, im industriellen Maßstab herzustellen. Seitdem haben sich die Produktionskapazität und das Produktsortiment, zunächst unter der Hoechst AG bis 1997, danach unter Clariant und insbesondere seit 2004 unter Shin-Etsu Chemical, stetig erweitert, einhergehend mit dem Anwachsen der Belegschaft. Standortfaktoren für uns sind die gute Anbindung an die Infrastruktur im Rhein-Main-Gebiet für unsere Lieferketten in die ganze Welt. Die Nähe zum Flughafen Frankfurt ist wichtig für unsere weltweiten Geschäftsbeziehungen. Unser Einzugsgebiet – ca. 50 km um Wiesbaden – bietet uns zudem eine stabile Grundlage für die benötigten Fachkräfte. Die Gewährleistung einer stabilen Versorgung mit Energien und Dienstleistungen durch ISW als Betreiber des Industrieparks ist für uns von sehr hoher Bedeutung.

Gibt es spezielle Berührungspunkte mit der ISW-Gruppe als Industrieparkbetreiber?

SE Tylose ist der größte Anteilseigner an der Betreibergesellschaft InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG und gleichzeitig einer der größten Kunden für die Leistungen von ISW. Wir sehen uns als auch ISW als Motor für die notwendige nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsprozesse im Industriepark.

Kommen Sie aus der Region? Wie gefällt Ihnen die Region Wiesbaden?

Ich bin Badener und stamme aus der Gegend zwischen Rastatt und Karlsruhe. Nach meinem Studium an der TH Darmstadt habe ich mich seit Mai 1989 in verschiedenen Funktionen mit den Celluloseethern beschäftigt und bin auch nach fast 35 Jahren von diesem Arbeitsgebiet fasziniert. Ich wohne in Darmstadt, arbeite in Wiesbaden und lebe sehr gerne mit meiner Familie im Rhein-Main-Gebiet.

Dr. Diethart Reichel, Standortleiter der SE Tylose GmbH & Co. KG

SE Tylose GmbH & Co. KG

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