Über ein Naturschutzgebiet und andere grüne Oasen im Industriepark Wiesbaden

InfraServ Wiesbaden / 04.07.2024

Mit einem speziellen Grünkonzept für die Industrieansiedlung in der hessischen Landeshauptstadt leistet Infraserv Wiesbaden einen Beitrag für den Umweltschutz in der Region. Es geht dabei um mehr als um die Pflege von Wiesen. Ziel ist es, trotz enger Bebauung und intensiver Produktionen im Industriepark, für Menschen und Tiere zuträgliche grüne Oasen zu gestalten.

Mehr als 1000 Bäume, etliche Grünflächen, ein Naturschutzgebiet und die Heimat bedrohter Tierarten: Wer hätte gedacht, dass es all dies im Industriepark gibt, wo doch die meisten bei diesem Begriff eher an Maschinen, Fabrikhallen und Schornsteine denken. Wer sich durch den Industriepark bewegt, wird eines Besseren belehrt. Es gibt zahlreiche Grünflächen, und das ist kein Zufall, denn zur Aufgabe des Industrieparkbetreibers InfraServ Wiesbaden (ISW) zählt die Umsetzung eines „Grünkonzeptes“ und, dieses bei Bedarf neuen Anforderungen anzupassen. Verantwortlich zeichnen hierfür die ISW-Abteilungen Infrastruktur & Immobilien und der Garten- und Landschaftsbau (Gala-Bau) der Tochtergesellschaft ISW-Technik.

Baum- und Grünflächenpflege

Die für dieses Arbeitsfeld verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen haben allerhand zu tun. Sie kümmern sich beispielsweise um die Baumpflege und die Betreuung des ISW-Baumkatasters mit etwa 1.100 Bäumen, die auf dem und rund um das Industrieparkgelände stehen. Zuletzt mussten Ende 2023 entlang der Rheingaustraße eine Reihe von Kugelakazien gefällt werden, da sie unter einem starken Schädlingsbefall litten, der Kronenbruch zur Folge hatte. Neugepflanzt wurden Amberbäume (Liquidambar styraciflua), die aus der Liste der klimatisch angepassten „Zukunftsbäume“ des Grünflächenamtes der Stadt Wiesbaden ausgewählt wurden und auch vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) empfohlen werden.

Hinzu kommen die Grünflächen entlang der Bahngleise im Industriepark, von denen aktuell rund sechs Kilometer in Betrieb sind. Zu den Kernaufgaben zählt nicht zuletzt auch die Sicherstellung der Sauberkeit im und rund um den Industriepark und der Betrieb von Grünflächen, die Kolleginnen und Kollegen während ihrer Mittagspausen zum gemütlichen Verweilen einladen.

Ein Schmuckstück hierfür ist der pflegeintensive „Japanische Garten“ im Südwesten des Industrieparks, der auch für Teammeetings im Freien genutzt werden kann. Im Sommer 2022 wurden auf einem östlich angrenzenden ehemaligen Containerabstellplatz weitere Bänke und Tische aufgebaut, um aus der neu begrünten Freifläche einen einladenden Pausenbereich zu machen. Das aufgestellte Mobiliar ist UV-beständig, robust und nachhaltig, da es aus recyceltem Kunststoff hergestellt wurde. Im aktuellen Sommer 2024 werden im Japanischen Garten weitere Umbauarbeiten durchgeführt. Danach werden dort auch erste Outdoor-Fitness- und andere Freizeitgeräte aufgestellt, um diese grüne Oase im Industriepark auch für aktive Pausen nutzen zu können.

Und wenn es im Winter in Richtung Minusgrade geht, dann widmet sich der Gala-Bau zusätzlich um einen fachgerechten Winterdienst, um einen störungsfreien Industrieparkbetrieb sicherzustellen, ohne dabei den Naturschutz aus dem Auge zu verlieren.

Forellen und Krebse im Salzbach

Eine Sonderaufgabe des Teams betrifft den Salzbach, der sich über eine Länge von rund 1400 Metern durch den Industriepark zieht, bevor er in den Rhein mündet. Die Gärtnerinnen und Gärtner der ISW-Technik kümmern sich um die Grünflächen entlang des Ufers und freuen sich regelmäßig über die Sichtung von Bachforellen, Signalkrebsen und einer Vielzahl anderer Fische und Lebewesen, die das Fließgewässer beherbergt.

Der Salzbach bietet im Industriepark wichtige Lebensräume für die regionale Tier- und Pflanzenwelt. Durch seine von der Stadt Wiesbaden geplante Renaturierung auf dem rund 1,8 Kilometer langen Abschnitt vom Theodor-Heuss-Ring bis zum Eintritt in den Industriepark wird sich sein Ökosystem weiter verbessern: die Uferbefestigungen und die Sohle des Bachbettes sollen dort bis 2027 in einen naturnahen Zustand ohne künstliche Barrieren versetzt werden, wodurch ein Beitrag auch zum Hochwasserschutz geleistet wird, der selbstredend auch für den Industriepark wichtig ist.

Bienenfreundliche Bepflanzung und Insektenwiesen

Hinter den Kulissen wird das umfassende Grünkonzept für den Industriepark ständig weiterentwickelt und auf umweltfreundliche Lösungen gesetzt. So werden nach Möglichkeit „bienenfreundliche“ Gewächse gepflanzt, um Insekten anzulocken und mehrjährige Blumenwiesen zu schaffen. Zudem wird im Sinne einer möglichst guten Bodenqualität umweltfreundlicher Lavamulch verwendet. Zum Grünkonzept zählt auch, dass der Baumschnitt wiederverwertet wird.

Auch rund um den Industriepark gibt es Grünflächen, die von InfraServ Wiesbaden gepflegt werden. Dazu zählen Insektenwiesen und Blühstreifen, die im und außerhalb des Industrieparkgeländes auf einer Fläche von knapp 5.000 m² angelegt worden sind. Um sicherzustellen, dass diese Insektenwiesen größtmöglichen Nutzen bringen, werden sie jährlich nur zweimal gemäht. Dadurch können sich die Samen der Pflanzen gut verbreiten. Der entstehende Bewuchs sichert Insekten zudem die Überwinterung ihrer Brut und der Larven und trägt so zum Schutz der Artenvielfalt bei.

Naturschutzgebiet mit bedrohten Arten

Im Industriepark gibt es sogar ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet, das Insekten und Kleintiere zusätzlichen Lebensraum bietet. Dort hat unter anderem die stark bedrohte „Blauflügelige Ödlandschrecke“ (Oedipoda cearulescens) ihr Zuhause gefunden, zusammen mit weiteren Tierarten wie der Zauneidechse und der Spitzmaus. Um diesen Tieren einen sicheren Lebensraum zu bieten, wurden Totholzhecken, auch bekannt als „Benjeshecken“, geschaffen. Der Industriepark Wiesbaden ist somit sogar Heimat seltener und bedrohter Tiere.

„Unser Ziel ist es, einen Industriepark zu betreiben, der nicht nur ökonomischen Erfolg hat, sondern der auch ökologische Verantwortung verkörpert. Unser ständig weiterentwickeltes Grünkonzept ist hierfür ein wichtige Säule.“

Andrea Schneider, InfraServ Wiesbaden, Infrastruktur & Immobilienmanagement

 

 

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Über Insektenwiesen im Industriepark Wiesbaden freuen sich Mensch und Natur.

Im Japanischen Garten im Industriepark Wiesbaden lässt sich gut frische Luft schnappen und neue Energie tanken.

Sitzgelegenheiten im Grünen können für Pausen oder Teammeetings genutzt werden.

Dieser Artikel ist in ähnlicher Fassung zuerst erschienen im Mitarbeiter- und Nachbarschaftsmagazin ISW INTERN  (07/24). Aktuelle Job- und Ausbildungsangebote finden Sie in unserem Karriereportal

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