Wie der Industriepark seinen Wassergebrauch kontinuierlich reduziert

InfraServ Wiesbaden / 21.03.2024

Wasser ist unverzichtbare Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Deshalb geht InfraServ Wiesbaden mit diesem kostbaren Gut so sparsam wie möglich um. Gemeinsam mit den Unternehmen im Industriepark arbeitet InfraServ Wiesbaden (ISW) daran, die Verwendung von Wasser durch ein differenziertes Wassermanagement und technische Neuerungen immer weiter zu optimieren.

In den letzten Jahren haben die Unternehmen im Industriepark Wiesbaden im Schnitt rund 30 Millionen Kubikmeter Wasser für die Produktion genutzt. Besonders hochwertiges Quellwasser oder auch normales Grundwasser waren allerdings nicht darunter. Denn es gilt: Wasser ist nicht gleich Wasser. Das Umweltbundesamt (UBA) unterscheidet Wasserarten unterschiedlicher Qualität, die jeweils für bestimmte Zwecke bevorzugt verwendet werden.

Oberflächenwasser macht mit deutlich über 90 Prozent den weitaus größten Teil des im Industriepark eingesetzten Wassers aus. ISW entnimmt es dem Rhein an der Spitze der dem Industriepark vorgelagerten Rheininsel Petersaue, um es als Kühlwasser für die Produktionsbetriebe einzusetzen. Die Menge ist von Jahr zu Jahr leicht schwankend, liegt aber immer klar unter dem Grenzwert für die Wasserentnahme, den die Behörden festgelegt haben. Das Kühlwasser wird nach seiner Nutzung unter Einhaltung aller wasserrechtlichen Vorgaben in den Rhein und damit an die Natur zurückgegeben. Deshalb sprechen Fachleute hier eher vom „Gebrauch“ des Wassers als von einem „Verbrauch“.

Eine weitere Quelle des jährlich genutzten Wassers im Industriepark sind zwei Brunnen auf der Petersaue. Hier entnimmt ISW sogenanntes Uferfiltrat. Diese Wasserart ist hochwertiger als Oberflächenwasser, im Vergleich zu Grundwasser aber wegen seiner Nähe zur Oberfläche anfälliger für Verunreinigungen. Dieses Uferfiltrat wird im Industriepark durch eine Anlage geschickt, um es als VE-Wasser einsetzen zu können: Dieses „Vollentsalzte Wasser“ benötigen Chemieunternehmen in bestimmten Produktionsschritten, um zu verhindern, dass in den Anlagen Ablagerungen oder unerwünschte chemische Reaktionen auftreten.

Halbierung der Oberflächenwasserentnahme als Ziel

Gemeinsam mit den Standortunternehmen, bemühen sich die ISW-Experten darum, das Wassermanagement im Industriepark stetig zu verbessern. Der Industrieparkbetreiber hat sich zum Ziel gesetzt, die Flusswasserentnahme in den nächsten zehn Jahren mindestens zu halbieren, um damit auch die eigene Resilienz mit Blick auf Klimawandel zu verbessern. Dafür arbeiten sie unter anderem an einem Kreislaufkonzept, das unter anderem auf Rückkühltechnik basiert. Dabei soll die im erwärmten Kühlwasser enthaltene Abwärme kanalisiert und für eine Weiterverwendung nutzbar gemacht werden. Das im Kreislauf geführte Kühlwasser senkt nicht nur die Wasserentnahme, sondern auch die Belastung des Rheins.

Technische Innovationen

Technische Neuerungen tragen dazu bei, diesem Ziel schrittweise näher zu kommen. Zuletzt wurde in einem Teil des eigenen Industriepark-Kraftwerks auf ressourcenschonende geschlossene Wasserkreislaufsysteme umgestellt. So wird das Kühlwasser von fünf Frischdampfprobenehmer und zwei Kesselwasserprobenehmern, welche zuvor nach dem Prinzip der Durchlaufkühlung betrieben wurden, neuerdings in einen geschlossen Kühlkreislauf des Kraftwerks überführt. Allein mit dieser Maßnahme wird die Wasserentnahme aus dem Rhein um mehr als 1.000 Kubikmeter pro Jahr reduziert. Erfreulich hierbei ist auch, dass die Idee für diese Innovation aus dem unternehmensinternen Innovationsmanagement kam: Mitarbeiter können über eine interne IT-Plattform Verbesserungsvorschläge einreichen und erhalten nach deren Bewertung mitunter attraktive Prämien ausgezahlt.

Dieser Artikel ist in ähnlicher Fassung zuerst erschienen im Mitarbeiter- und Nachbarschaftsmagazin ISW INTERN  (12/23). Aktuelle Job- und Ausbildungsangebote finden Sie in unserem Karriereportal.

Knapp 30 Millionen Kubikmeter Flusswasser werden jährlich als Kühlwasser für die Produktion im Industriepark gebraucht und nach der Nutzung wieder in den Rhein zurückgegeben. (Foto: InfraServ Wiesbaden)

Dieser Artikel ist in vorliegender oder ähnlicher Fassung zuerst erschienen im Mitarbeiter- und Nachbarschaftsmagazin der ISW-Gruppe ISW INTERN.

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